Montag, 5. Dezember 2011

„Warum sind Sie hier?“, fragte mich Frau Doktor M. beim Aufnahmegespräch meines ersten Klinikaufenthaltes. „Ich komme mit meinem Leben nicht zurecht. Ich sehe keinen Sinn mehr in ihm.“ – „Suizidale Gedanken?“ –„Wenn dazu gehört, dass ich mir Autos in den passenden Momenten wünsche …“ – „Warum hat ihr Leben Ihrer Meinung nach keinen Sinn?“ – „Weil ich keinen finde.“ – „Warum sind Sie zu uns gekommen?“ – „Weil ich Hilfe brauche. Ohne Hilfe gehe ich ein. Ich will so nicht weiterleben.“ Gedanken von zu hohen Tablettendosen kamen mir in den Sinn. Wie ich tot aufgefunden werde. Meine Beerdigung. Nein. Das stand fest. So wollte ich nicht weiterleben.

„Wie sieht ihr Tag momentan aus?“ – „Nun… ich schlafe. Ich verschlafe die Uni. Dann setze ich mich an den Laptop und da bleibe ich sitzen, tagelang. Wenn ich mich dazu aufraffen kann, aus dem Bett zu steigen, gehe ich einkaufen. Ich habe all mein Erspartes auf den Kopf gehauen. Ich trinke zu viel. Ich habe Drogen genommen. Ich habe mich selbst verletzt.“ – „Warum das alles?“ – „Um die Leere zu füllen. Ich habe nichts, das mich erfüllt.“ 

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